Im Rahmen von Verfahren im sozialen Entschädigungsrecht (OEG/ StRehaG) und in der gesetzlichen Unfallversicherung war in der Vergangenheit häufig festzustellen, dass klinische GutachterInnen in der Kausalitätsbeurteilung psychisch reaktiver Traumafolgen oft zu extrem unterschiedlichen Ergebnissen gelangt sind. Neben symptombedingter Behinderung der Exploration und besonderen Beziehungsaspekten, die die Objektivität der gutachterlichen Beurteilung beeinträchtigen können, sind es eine Vielzahl möglicher komorbider Störungen, die psychisch reaktive Traumafolgen überlagern und so zu Fehlbeurteilungen bei der Begutachtung führen können. Eine schädigungsunabhängige psychische Vorerkrankung macht die Beurteilung vollends schwierig.
Die vorliegende Veranstaltung ist der zweite Teil einer dreiteiligen Seminarreihe BEGUTACHTUNG PSYCHISCH REAKTIVER TRAUMAFOLGEN im sozialen Entschädigungsrecht & der gesetzlichen Unfallversicherung (Teil 1: Grundkurs; Teil 3: Vertiefungskurs), die psychologische und ärztliche FachkollegInnen in die Lage versetzen soll, klinische Gutachten zu Fragen nach dem Vorliegen psychisch reaktiver Traumafolgen und ihrer Genese fachkompetent zu erstellen. Einzelne Fragen zu eigenen Gutachten können am Ende des Seminars diskutiert werden.
Veranstaltungsprogramm:
Donnerstag, 21. November 2024
15.00 Uhr – 15.30 Uhr
Einführung, Vorstellung der TeilnehmerInnen
Ferdinand Haenel
15:30 Uhr – 16.30 Uhr
Soziales Entschädigungsrecht II
Deike Dominok
16.30 Uhr – 17:00 Uhr Kaffeepause
17:00 Uhr – 18.00 Uhr
Soziales Entschädigungsrecht II
Deike Dominok
Freitag, 22. November 2024
9.00 Uhr – 10.30 Uhr
Gesprächsführung und Beziehungsgestaltung
Doris Denis
10.30 Uhr – 11:00 Uhr Kaffeepause
11:00 Uhr – 12.30 Uhr
Übung zur Exploration & Beurteilung
Doris Denis, Ferdinand Haenel
12.30 Uhr – 13.30 Uhr Mittagspause
13.30 Uhr – 15.00 Uhr
Übung zur Exploration & Beurteilung
Doris Denis, Ferdinand Haenel
15:00 Uhr – 15.30 Uhr Kaffeepause
15.30 Uhr – 17.00 Uhr
Persönliche Belastungsmomente – Prävention
Ferdinand Haenel
Samstag, 23. November 2024
9.00 Uhr – 10.30 Uhr
Standards zur Begutachtung psychisch reaktiver Traumafolgen
Ferdinand Haenel
10.30 Uhr – 11:00 Uhr Kaffeepause
11:00 Uhr – 12.30 Uhr
Übungen zur schriftlichen Beurteilung
Doris Denis
12.30 Uhr – 13.00 Uhr
Klärung von Fragen, Evaluation
Doris Denis, Ferdinand Haenel
13:00 Uhr Ende der Veranstaltung
Organisatorische Hinweise
Termin:
Donnerstag, 21. bis Samstag, 23. November 2024
Veranstaltungsort:
Hotel Dietrich Bonhoeffer Haus
Ziegelstr. 30 • 10117 Berlin-Mitte
Tel.: 030 – 28 46 70
Übernachtung:
Bitte bemühen Sie sich frühzeitig um eine Zimmer-Reservierung. Gerne sind wir Ihnen auch bei der Suche nach einem Hotel in der Nähe behilflich.
Seminargebühr:
590,00 €
Die Seminargebühr ist incl. Seminarunterlagen sowie einem 3-Gänge Mittagessen und Pausenverpflegung.
Anmeldung:
Peter Holzwarth
Reichenberger Straße
10999 Berlin
Tel. +49 (0)30 440 48 436
Mobil +49 (0)179 91 02 808
sozrechtgut@web.de
Bitte melden Sie sich frühzeitig an, da die Anmeldungen nach Eingang berücksichtigt werden.
Ein Rücktritt ist bis sechs Wochen vor Veranstaltungsbeginn möglich, abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von 100,00 €. Nach dieser Frist ist ein Rücktritt nur möglich, wenn TeilnehmerInnen der Warteliste nachrücken, andernfalls ist der gesamte Teilnehmerbetrag fällig.
Literatur:
Haenel F, Denis D, Freyberger H. Die Begutachtung psychisch reaktiver Traumafolgen im Rahmen des OEG. In: Seidler GH, Freyberger HJ, Maercker A. Handbuch der Psychotraumatologie. Stuttgart 2011; S. 735-745
D. Denis, F. Haenel (Hrsg) Trauma & Gewalt – Themenheft „Begutachtung psychisch reaktiver Traumafolgen – Soziales Entschädigungsrecht, gesetzliche Unfallversicherung, Aufenthaltsrecht“, 15.Jg., Heft 2, Mai 2021.